Kletterkurse
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| Grundsätzlich empfehle ich, vor dem Einkauf einen Schnupperkurs oder einen Geocacher Kletterkurs zu besuchen:
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Grundausrüstung für schwieriges Gelände
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Jederzeit empfehlenswert ist ein Kurzseil (10m eines beliebigen 10,5 - 11mm Statikseiles), dieses kann man auch im Gelände ab T4 gut gebrauchen. Hier empfiehlt sich ein Statikseil von 10,5 oder 11mm Durchmesser und ca. 10m Länge.
Für kleinere Kletteraufgaben sind ein paar Bandschlingen oft ausreichend. Diese lassen sich als Aufstiegshilfe am Stamm benutzen, sind jedoch nicht als alleiniges Sicherungsmittel geeignet.
Dennoch werden sie auch für das T5 Klettern benötigt. Man macht also hier keinen Fehlkauf. Für den Anfang sollten je 2 Exemplare in 60, 80, 120cm, und 240cm Länge reichen.
Es gibt Bandschlingen in verschieden Breiten, sie sind jedoch alle gleich belastbar und sicher.
Das Material unterscheidet sich außerdem in der Beschaffenheit, was aber hauptsächlich kosmetischen Charakter hat:
Während die Blacksafe Schlingen sehr hart sind, liegen die Mammut Schlingen irgendwo im Mittelfeld und die Elliot Schlingen sind sehr weich.
Außerdem gibt es noch besonders schmale Bandschlingen aus Dyneema welche dafür aber auch preislich etwas höher angesiedelt sind.
Bandschlingen kann man daher gerne nach persönlichem Geschmack einkaufen. Wenn man im Team Klettern geht (empfohlene Variante) bietet es sich an auf unterschiedliche Farben oder Marken zu achten, so daß man das Material nach dem Einsatz leichter auseinander sortieren kann.
Aus ebendiesem Grund sollte man die komplette Ausrüstung markieren. Farbiges Gewebeklebeband eignet sich ganz gut zu diesem Zweck. Einige Anbieter (zB. KSE) bieten auch die Lasergravur der Ausrüstung gegen einen geringen Aufpreis an.
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Gesichert Klettern
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Soll es in größere Höhen gehen, ist ein Klettergurt zur Sicherung gegen Absturz unumgänglich. Im Kletterladen werden üblicherweise Sportklettergurte verkauft, die für T5 Geocacher aber nicht immer die richtige Wahl sind.
Sportkletterer halten sich üblicherweise am Fels oder der Kletterwand fest und benötigen den Gurt nur wenn sie abstürzen. Somit kommt es beim Sportklettergurt eher auf das Gewicht des Gurtes an, als auf Bequemlichkeit.
Beim Baumklettern oder Abseilen sitzen wir jedoch ununterbrochen im Gurt, so daß für diesen Einsatzzweck oft Industrieklettergurte empfohlen werden. Diese sind schwerer, aber vor allem bei längerem Aufenthalt im Gurt bequemer.
Meine Erfahrung ist, daß folgende Sportklettergurte dennoch sehr gut zum T5 Cachen geeignet sind. Sie haben darüber hinaus exzellente Verstellmöglichkeiten, so daß sie einem breiten Personenkreis passen.
Grundsätzlich sollte man einen Klettergurt vor dem Kauf anprobieren. Idealerweise sollten sowohl Industrieklettergurte als auch Sportklettergurte in den verschiedenen Situationen getestet werden.
Elliot ST Duke
Elliot ST Duke Airtech
Ein empfehlenswerter Industrieklettergurt ist der Sit Worker von Singing Rock, den es auch in einer Speed Variante mit Schnellverschlusschnallen gibt. Unter T5Cacher ebenfalls oft anzutreffen ist der Vollgurt Avao Bod Croll Fast wegen der bereits integrierten Bruststeigklemme.
Es hat sich gezeigt daß Personen mit "ungünstiger Gewichtsverteilung" (Körperschwerpunkt relativ weit oben) mit einem Sportklettergurt oft das Problem haben, daß sie nicht stabil sitzen können und ständig Gefahr laufen nach hinten überzukippen. Das ist zwar nicht gefährlich, aber unangenehm. In solchen Fällen hilft ebenfalls ein Vollgurt, da dieser die Möglichkeit bietet einen höheren Einbindepunkt zu nutzen.
Ein Helm gehört ebenfalls immer dazu! Auch hier gilt: Am besten vorher anprobieren!
Eine Besonderheit hat der Vertex Helm von Petzl. An diesen kann die Stirnlampe Pixa 3 direkt angesteckt werden, der Helm hat außerdem keine Schaumstoffpolsterung was sich anbietet wenn man auch in feuchten Höhlen unterwegs sein will.
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Abseilen
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Bevor man sich in die Höhe begibt, sollte man sicher sein auch wieder runter zu kommen, und zwar auf sichere Art und Weise.
Zum Abseilen eignen sich Tube's, Abseilachter oder Abseilgeräte wie Grigri 2 oder I'D.
Tube und Abseilachter sind nur sicher, wenn sie hintersichert sind. Dazu wird eine zu einer Schlinge geknotete Reepschnur von ca. 1m Länge zusammen mit 2 Karabinern benutzt.
Ein Set aus Abseilgerät (Tube oder 8er), 2 Karabinern und der Prusikschlinge sollte grundsätzlich als Notfallset immer am Gurt sein.
Die Hintersicherung sorgt dafür daß man auch ohne eine Hand am Bremsseil nicht abstürzt, was zum Loggen eines Caches am Seil ungemein praktisch ist.
Die Tubes haben eine etwas höhere Bremswirkung, was grundsätzlich zu bevorzugen ist. Bei Kindern oder sehr leichten Personen ist das Abseilen mit Tube oder Abseilgerät manchmal aufgrund des geringen Gewichts recht schwer, in solchen Fällen funktioniert ein 8er oft besser.
Unter Geocachern wird sehr gerne das I'D von Petzl verwendet, da es sehr sicher und sehr bequem ist. Es bietet Schutz gegen fast alle Fehler die man machen kann.
Als Tube für das Notfallset bietet sich das ATC Guide oder das Shuttle von Singing Rock an, da diese noch eine Zusatzfunktion (passives Abseilen) haben.
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Charakteristika
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| 8er |
- Hintersichern!
- geringere Reibung
- verwendbar am Einfach- und Doppelseil
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| Tube/ATC |
- Hintersichern!
- größere Reibung als 8er
- verwendbar am Einfach- und Doppelseil
- klein und leicht
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| GriGri |
- läßt sich per Hebel fein dosieren
- kompakt
- nur am Einfachseil verwendbar
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| I'D |
- feine Dosierung
- Sicherung gegen Falscheinlegen des Seils
- Panikfunktion
- Einsetzbar zur Rettung aus dem Seil
- Nur am Einfachseil verwendbar
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Karabiner
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Immer benötigt werden Karabiner in den unterschiedlichsten Formen. Benötigt werden die D-Form, HMS Karabiner und Ovale Karabiner.
Es gibt 3 Hauptverschlusstechnologien: Schraubkarabiner, Twistlock und Trilock, von denen jedoch nur die Schraub- und Trilock Karabiner für unsere Zwecke sicher genug sind.
Trilock ist teurer und nicht so einfach zu handhaben, weswegen wir hauptsächlich Schraubkarabiner einsetzen.
Das meistverwendete Material ist Aluminium. Für die Befestigung an Stahlstrukturen ist Aluminium jedoch zu weich, weswegen auch ein Stahlkarabiner im Materialsäckchen sein sollte.
Wir verwenden Oval (Petzl OK) Karabiner für die Verbindung von Abseilgerät mit Gurt, HMS Karabiner für die Verbindung von Bandschlinge mit Seil (Fixpunkt) und die kleinen D-Karabiner für alles andere.
Das ist aber mehr Geschmackssache als Notwendigkeit. Für uns funktioniert es so am besten.
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Aufstieg am Seil
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Es gibt hierzu mehrere Techniken, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Unter T5 Cachern sind der Aufstieg mit Abseilgerät und derjenige mit Bruststeigklemme verbreitet:
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Aufstieg mit Abseilgerät
Der Aufstieg mit Abseilgerät hat den Vorteil, daß man nach dem Aufstieg das Abseilgerät nicht erst in dass Seil einbauen muss, sondern direkt wieder abseilen kann.
Diese Technik ist zwar etwas anstrengender, aber für den Anfang als sicherer einzustufen.
Benötigt werden ein Abseilgerät und ein Handsteigklemmen-Set. Als Abseilgerät wird sehr oft das I'D von Petzl verwendet, da es sehr sicher und sehr bequem ist. Es bietet Schutz gegen fast alle Fehler die man machen kann.
Das Abseilgerät wird am besten mit einem ovalen Karabiner am Gurt befestigt.
Das Handsteigklemmen Set besteht aus Handsteigklemme, Verbindungsmittel, Karabiner für Verbindungsmittel (Twistlock oder Schrauber), Trittschlinge, Schraubglied und Karabiner für die Seilumlenkung.
Ein Schraubglied ist bei der verlinkten Trittschlinge bereits im Lieferumfang enthalten.
Die Handsteigklemmen gibt es in den Ausführungen rechts und links, für Benutzung mit der rechten oder linken Hand.
Zusätzlich zum Umlenkkarabiner kann eine Seilrolle verwendet werden um die Reibung noch weiter zu reduzieren.
Die Handsteigklemme gibt es auch in einer Doppelausführung, diese bietet einen zweiten Griff (nur beim Aufstieg mit Croll sinnvoll nutzbar) zu einem mehr als doppelten Preis sowie einem etwas umständlicheren Einbau eines Umlenkkarabiners.
Der OWALL ist bei dieser Steigklemme nicht verwendbar. Diese Alternative passt Neben dem 2. Griff besteht bei dieser Seilklemme auch die Möglichkeit an zwei Seilen aufzusteigen da es sich im Prinzip um zwei komplette, aneinander genietete Handsteigklemmen handelt.
Zusammenbau des Handsteigsets:
Der Karabiner kommt an ein Ende des Verbindungsmittels (z.B. Petzl Jane), das andere Ende wird mit einem Schraubglied an der Handsteigklemme in einem der unteren Löchern befestigt. In das 2. Loch unten an der Handsteigklemme wird die Trittschlinge ebenfalls mit einem Schraubglied eingehängt.
Der Ovale Umlenkkarabiner wird oben in die Handsteigklemme eingehängt, in den Umlenkkarabiner wird ggf. die Seilrolle eingehängt.
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Aufstieg mit Bruststeigklemme
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Hier wird zusätzlich zum Handsteigset (s.o.) eine Bruststeigklemme und ein Haltegurt für selbige benötigt. Optional kann man zusätzlich eine 2. Trittschlinge oder eine Fußsteigklemme einsetzen.
Die bequeme Alternative ist der Vollgurt mit integrierter Bruststeigklemme.
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Aufstieg an zwei Seilen (2D Positionierung)
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Hierzu wird ein 2. Seil und ein 2. Abseilgerät benötigt (GriGri oder I'D), eine Fußsteigklemme und ein 2. Umlenkarabiner erleichtern das Positionieren erheblich.
Die beiden Seile werden je in den beiden Bäumen (etc.) eingebaut zwischen denen positioniert werden soll. Aufstieg zunächst wie gewohnt an einem Seil, das 2. Seil wird im 2. Abseilgerät eingebaut und locker mit nach oben genommen.
Ist man am ersten Seil hoch genug gestiegen, wird die Steigklemme in das 2. Seil eingebaut und man steigt an diesem weiter und positioniert sich so zwischen den beiden Fixpunkten. Vorher muss ggf. am ersten Seil bei Verwendung der Bruststeigklemme auf Abseilen umgebaut werden.
Wenn man das 2. Seil nach dem Umlenken an der Handsteigklemme nochmal am Gurt umlenkt, kann man den Aufstieg am 2. Seil mit der Fußsteigklemme maßgeblich erleichtern.
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Seil
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Kurz und knapp: 10,5mm Statikseil von Blacksafe (Geocaching Seil) oder Tendon. 60m ist eine gute Länge. Ein Seilschutz sollte auch dabei sein, wenn's mal über eine Kante geht.
Außerdem kann die Seilbürste sehr empfohlen werden, wenn das Seil mal wieder dreckig geworden ist.
Eine Seiltasche ist ebenfalls äußerst praktisch.
Eine neuere Erscheinung sind Seile bei denen der Kern mit dem Mantel verbunden wird. Diese bieten eine erhöhte Sicherheit:
Da die meisten Aufstiegsgeräte am Mantel halten (Steigklemme, Croll, Pantin, ...) würde man mit diesen abrutschen sobald der Mantel durchtrennt ist (beispielsweise durch eine scharfe Kante oder einen Sturz in das Seil).
Das Ganze ist hier recht anschaulich illustriert: Meetic Technology
Interessante und beim Geocaching gerne verwendete Seile dieser Kategorie sind das Petzl Beal Access Uni Core und das Courant Ultima.
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Seileinbau
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Um das Seil z.B. in einem Baum einzubauen bietet sich ein Wurfbeutel (300g und/oder 350g) nebst Pilotschnur an. Für größere Höhen dann zusätzlich eine Bigshot. Da gibt es auch diverse Selbstbauprojekte.
Für die allermeisten Fälle ist ein 250g Wurfbeutel perfekt. Ab und an reicht das Gewicht allerdings nicht aus und der Wurfbeutel kommt nicht wieder herunter. Man spricht dann von "Bremsrinde". In diesem Fall hilft die Variante mit 300g oder 350g. Diese fliegen allerdings wegen des höheren Gewichtes nicht so hoch.
Von den Edelrid Wurfbeuteln muss aktuell abgeraten werden. Diese scheinen aktuell aus recht schwachem Stoff zu bestehen was in letzter Zeit vermehrt zum Platzen beim Aufschlag geführt hat.
Für den Schutz des Kambiums eines Baumes gibt es sogenannte Kambiumschoner.
Eine gute Lösung zur Aufbewahrung der Wurfleine ist entweder das unten erwähnte Stuff-Bag (im aufgerollten Zustand) oder der sehr bequeme aber recht teure Falteimer.
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Redundanz
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Beim Industrieklettern ist es vorgeschrieben, immer mit Redundanz zu arbeiten. Es muss immer ein unabhängiges zweites System vorhanden sein, das beim Versagen des Primärsystems einen Absturz verhindert.
Es wird ein 2. Statikseil eingebaut, an dem dann ein mitlaufendes Sicherungsgerät zusammen mit einem Bandfalldämpfer verwendet wird.
Diese Technik sieht man bei T5 Cachern eher selten, hilft aber gelegentlich dem Vertrauen in's Material auf die Sprünge und bietet einen gewissen Schutz bei Fehlbedienungen am Primärsystem oder Versagen des Selben.
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Sonstiges
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Nicht ganz unwichtig sind Handschuhe. Sie verhindern heiße Finger beim Abseilen. Die Handschuhe sollten aus Leder sein und die kompletten Finger bedecken. Der örtliche Baumarkt ist eine gute Quelle.
Die Handschuhe mit offenen Fingern die gerne in Kletterläden verkauft werden sind für unsere Zwecke eher nicht zu empfehlen.
Praktisch ist auch ein Stuff-Bag für Kamera, Stift, etc.
Die Locker Sling eignet sich gut als Handschlaufe beim Aufstieg mit Croll. (Das ist die günstigere Variante um einen Griff an der Handsteigklemme für die 2. Hand zu haben)
Für den Notfall könnte ein Messer wertvolle Dienste leisten wenn man sich hoffnungslos "eingesponnen" hat und sich nur noch mittels durchtrennen des Seiles befreien kann.
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Bezugsquellen
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Kletter-Spezial-Einheit (2.45 Versandkosten, ab 50€ Versandkostenfrei, 3% Skonto bei Vorkasse)
Freetree (Unschlagbar bei der Croll und Wurfschnur, Versandkosten 6.50, ab 400€ Versandkostenfrei)
Frantic (Günstig bei Elliot Gurten, Karabinern und Bandschlingen sowie Seiltasche. Versandkosten 4€, ab 60€ frei.)
Ropemen Shop (Courant Seile, Versand ab 5€50, frei ab 75€ Einkaufswert)
HauteurShop (Französisch. Courant Ultima Seil meterweise in Schwarz, Weiß und Blau); 15€ Versandkosten)
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